Zum 2. Advent

„Du verlierst keine Zeit, wenn du auf Gott wartest“
Cornie ten Boom

 

Können Sie noch warten? Oder werden Sie schon unruhig? Oft müssen wir warten auf den Bus, beim Arzt, auf einen wichtigen Termin, auf einen Anruf … In der Adventszeit warten die Kinder auf die Geschenke des Heiligen Abends, viele Menschen warten auf harmonische Feiertage mit der Familie, wenigstens aber auf etwas Besinnlichkeit und Ruhe.

Warten heißt innehalten, Leerlauf. So eine Leere kann aber auch sehr voll sein. Manchmal ist das nur schwer auszuhalten. Aber manchmal tut es uns auch gut. Endlich einmal Zeit haben, ausgebremst sein, still stehen. Der Advent kann uns Stoppschilder in der Eile des Alltags setzen.

Die Zeit vor Weihnachten ist eine Zeit der Stille und des Wartens. Warten im Advent, d. h. achtsam Ausschau halten nach dem, was zu mir kommen will und was schon längst da ist. Warten im Advent, d.h. nachdenken darüber, was mich aufleben lässt und was mir gut tut. Warten im Advent, d.h. mich bereit zu machen für den unsichtbaren Gott, der mir täglich in menschlicher Gestalt begegnen will.

Die Adventszeit ist eine gute Möglichkeit, sich neu einzustellen auf die Erwartung des Gottessohnes in unserer Welt. Sie ist eine gute Möglichkeit zu begreifen, dass Advent nicht nur vier Wochen vor Weihnachten ist, sondern das ganze Jahr, 365 Tage lang,  – mitten in unserem Alltag.

Wir verlieren keine Zeit, wenn wir auf Gott warten. Eines ist gewiss – das Warten lohnt sich!

Bettina Tuttas
Pfarrei Heiliger Theodard

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