Gedanken zu Fronleichnam

Fronleichnam – das erfahrbare Geheimnis

Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten – und dann ein Fest, das wie so ein Kristallisationspunkt für unseren Glauben ist: Fronleichnam, das „Fest des allerheiligsten Leibes und Blutes Christi“, in manchen Sprachen  kurz Corpus Christi.

Vor über 50 Jahren, so habe ich mir erzählen lassen, erwachten die Kinder von den Hammerschlägen der Männer, die Löcher zwischen das Randsteinpflaster klopften, um dort zartgrüne Reiser aus dem Wald einzupflocken. Damals wurde auch noch die ganze Straße mit Gras ausgekleidet, die Kinder verstreuten während der Prozession Blüten auf dem Grün, und immer wieder gab es Motiv-Blütenteppiche. Man zog  die besten Kleider an und trug „vrône lîcham“, also „des Herren Leib“ voller Achtung in der Monstranz sichtbar durch die Straßen, mit Musik und Lobgesang.
Aus dem Gotteshaus hinaus in die Welt, mit dankbarem Gebrauch der Gaben, die „durch die Kräfte der Natur und die Mühe des Menschen gewachsen sind“, wie es im Wettersegen so schön heißt.

Auch wenn es 2021 nicht nur coronabedingt anders abläuft, die Symbolik bleibt:
Wir als Gottesvolk schreiten voran, mit Christus in unserer Mitte, der uns durch sein Liebesopfer in Brot und Wein ganz nahe ist. Wir treten dabei vor die Tür, hinaus in die Welt, was in diesen Zeiten tatsächlich ein besonderes  Zeichen der Treue ist.

  • Die Liebe Gottes zeigt sich uns in der Schöpfung.
  • Die Liebe Jesu zeigt sich im Altarsakrament: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“

Lasst uns diese Liebe in Treue weitertragen – auch hin zu den Menschen, die egoistisch, spöttisch oder feindlich sind.

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