Fest Kreuzerhöhung

Das Fest der Kreuzerhöhung geht ins 4. Jahrhundert zurück und verbindet sich früh mit dem Gedächtnis der wunderbaren Auffindung des Wahren Kreuzes“ Christi, welches der Kaiserin Helena zu verdanken sei. Das „Wahre Kreuz“ wurde alljährlich jeweils am 14. September dem gläubigen Volk hocherhoben gezeigt und von diesem verehrt.

In unserer ländlichen Gegend sind Kreuze nach wie vor oft zu sehen. Wir finden sie nicht nur in Kirchen und auf Friedhöfen; sie zieren auch Wegränder und Berggipfel, mancherorts sogar Schulzimmer und Gerichtssäle. Viele Christen hängen oder stellen sich ein kleines Kreuz in ihre Wohnung oder verwenden es als Schmuckstück. Einige fühlen sich inzwischen durch Kreuze provoziert, prozessieren sogar dagegen oder schänden sie. Mit dem Zeichen des Kreuzes verbindet sich vieles: christliches Bekenntnis, abendländische Kultur aber auch banale Gewohnheiten ebenso wie Leid und Tod, Anpassung und Widerstand, Niederlage und Sieg, Trost und Zuversicht.

Im Zeichen des Kreuzes sehen wir zwar den leidenden und gequälten Herrn, wir sehen aber auch seine Größe und Herrlichkeit. Wir sehen in ihm das wahre Bild des Menschen, das Ebenbild Gottes. Gott hat ihn – wie Paulus sagt – „über alle erhöht“ (Phil 2, 9). Er hat ihn durch den Tod hindurch ins neue Leben hinein verwandelt.

Darum feiern wir heute noch das Fest Kreuzerhöhung. Wir präsentieren und empfehlen dieses Sinnbild jedem und jeder. Wir verherrlichen nicht das Leiden – und wir vergessen auch nicht die Nöte unserer Zeit. Es ist für uns nicht mehr nur ein Zeichen des Leidens, sondern auch und vor allem ein Zeichen des Sieges und der Hoffnung.
Im Kreuz leuchtet uns die Liebe Gottes auf. Das kann uns Kraft zum Leben geben. Das kann unsere Blickrichtung ändern. Das kann uns helfen zu erkennen, dass wir in der Nachfolge Jesu Christi leben. Unzählige sind so trotz aller Nöte und Leiden nicht bitter geworden oder zerbrochen, sondern haben im Blick auf das Kreuz Hilfe und Trost, Stärke und Zuversicht gefunden.

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