100. Todestag von Jakob Baumann

Jakob Baumann wurde am 20. Mai 1862 als Sohn des Mühlenbesitzers und Bürgermeisters Peter Anton Baumann und seiner Ehefrau Maria Magdalena in Hördt geboren. Aufgewachsen ist er in der Ölmühle am Klingbach in Hördt. Er besuchte die Lateinschule in Germersheim und das Gymnasium in Speyer. Danach studierte er in München und Innsbruck Philosophie und Theologie. Im Jahre 1886 rückte er als Einjährig-Freiwilliger beim 17. Infanterie Regiment „Orff“ in Germersheim ein. Als Reserveleutnant verließ er 1887 die Bayrische Armee.

Am 17. März 1888 wurde er von Bischof Joseph von Ehrler, im Speyerer Dom zum Priester geweiht. Am Kerwe-Sonntag, den 26. August 1888 hatte er sein Primizfest in der Pfarrkirche in Hördt. Im Anschluss war er als Kaplan in St. Martin und Kaiserlautern tätig. Im Jahre 1892 erhielt er seine Ernennung zum Domkaplan und 1894 zum Domvikar. Im selben Jahr berief ihn der Speyerer Bischof Ehrler zu seinem Privatsekretär, was er bis zu dessen Tod im Jahre 1905 war. Im Jahre 1903 hatte Baumann mit seinem Bischof in Rom bei Papst Pius X. eine Audienz. Im Jahr 1906 wurde Jakob Baumann Chefredakteur der Bistumszeitung des Pilgers. Er war auch schriftstellerisch sehr aktiv. Zwei beachtenswerte Biografien entstammen seiner Feder, die von seinem ehem. Dienstherren, Bischof Joseph Georg von Ehrler, und über Domkapitular Franz Xaver Remmling. Viele Theaterstücke, weitere Bücher, unzählige Gedichte und Veröffentlichungen sowie heimatkundliche Berichte und Erzählungen. So hat er auch für Hördt einige wichtige Schriften und Büchlein hinterlassen.

Im Jahre 1906 wurden die Kaisergräber im Dom zu Speyer geöffnet, hier war er Zeitzeuge und Chronist, dieses Büchlein wird immer noch neu aufgelegt. Auch der von Baumann initiierte Pilgerkalender erscheint bis heute jährlich. In seinen letzten Lebensjahren ging es Jakob Baumann gesundheitlich schlecht. Am 11. Januar 1922 verstarb er an einem Herzschlag. Am 14. Januar wurde er von Bischof Ludwig Sebastian persönlich in Hördt beerdigt. Nach Auflösung des Grabes vor mehr als 30 Jahren wurde der Grabstein der Familie Baumann bei der Friedhofshalle in Hördt zum Gedenken neu errichtet. Sein Bruder Ludwig Baumann war von 1919-1933 Bürgermeister von Hördt, seine Schwester Elisabeth Baumann starb wie der Bruder kinderlos. Der Besitz der Ölmühle ging nach dem Tode der Familie Baumann an die Pfarrgemeinde St. Georg Hördt.

Frau Isa Maria Betz aus Hördt, hat im Jahre 2008 ein Buch über das Leben und Wirken von Jakob Baumann herausgebracht. Zum Gedenken an Jakob Baumann wurde der Weg zu seinem Elternhaus nach ihm benannt. In der Pfarrkirche St. Georg Hördt gibt es am Gedenkgottesdienst eine Infotafel zum Leben und Wirken von Baumann

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